Kommentar zu „Städtische Künstlerförderung“

Stadtleben // Artikel vom 16.02.2016

Die Messe ist gelesen, viele fühlen sich an die Räumung der Ex-Steffi erinnert.

Die Stadt hat mit dem Fällen von Bäumen rund um das Künstlerhaus am Hauptbahnhof begonnen, um Straßenbaumaßnahmen einzuleiten, aber wohl auch, um deutlich zu machen, dass es bei der beabsichtigten Räumung bleibt. Allerdings existieren weiter keine konkreten Pläne für die künftige Nutzung und Bebauung, auch ein finales Denkmalschutzgutachten fehlt.

Ein Kommentar von Roger Waltz

Man kann sich schon fragen, warum in den zwei Jahren, seitdem die Räumungspläne bekannt sind, so wenig passierte und das Kind derart in den Brunnen fiel. Die Folge ist ein unnötig harter Umgang mit den vielen am Existenzminimum krebsenden Künstlern, öffentlich ausgefochten vor allem in und zwischen BNN und dem OB. Von der vielbeschworenen neuen Diskurskultur, die in Karlsruhe bekanntlich ohnehin ein Nischendasein hinter den Kulissen fristet, ist wenig zu spüren. Allerdings deutete der OB im BNN-Interview an, offen für ein neues selbstverwaltetes Künstler-und Atelierhaus an anderer Stelle zu sein. Mal sehen, was der Frühling bringt – da soll ein Gutachten zu einem anderen mit Kultur beladenen Filetstück der Stadt erfolgen, der Majolika, deren Manufaktur derzeit mit einem Rumpfteam ums Überleben kämpft.

Gutes gibt es aber auch zu berichten: Zu den Karlsruher Produzentengalerien gesellt sich jetzt der Projektraum „ßpace“ des Vereins Die Anstoß hinzu. Unweit der Gedok in der Fritz-Erler-Str. 7 finden dort Ausstellungen, Lesungen, kleine Events und Performances statt: am Sa, 19.2. ab 19 Uhr z.B. ein Doppelkonzert von Herster und Morf mit Postrock bzw. Stonerrock. Am Sa, 27.2. zwischen 15 und 22 Uhr lädt der ßpace mit Drinks und Musik in gemütlicher Wohnzimmer-Atmosphäre zum Kennenlernen ein.

Zurück

WEITERE STADTLEBEN-ARTIKEL