Elvis - Symphonic
Bühne & Klassik // Artikel vom 03.11.2018
Elvis lebt – in Leonberg.
Aus der schwäbischen Kreisstadt stammt Nils Strassburg, der 2012 als bester Elvis-Interpret Deutschlands ausgezeichnet wurde und am Sa, 3.11. im Karlsruher Konzerthaus seine aus den größten Hits des King zusammengestellte neue Show „Symphonic“ präsentiert. Wie er zum Glitzer-Jumpsuit kam, erzählt der gebürtige Amerikaner im INKA-Interview.
INKA: Du stehst seit über 15 Jahren als Elvis Presley auf der Bühne. Woher rührt die Faszination für diese Person?
Nils Strassburg: Mein Schlüsselerlebnis hatte ich mit sechs, als im Fernsehen eine Schwarzweiß-Doku über Elvis lief. Obwohl er damals bereits tot war, faszinierte mich neben der musikalischen Ausdrucksstärke schon in ganz jungen Jahren die Ausstrahlung dieses Menschen. Bis heute ist Elvis für mich ein Phänomen: Er war das Whole Package, pures Dynamit, ob in den frühen 50ern oder späten 70ern, der all seine Emotionen in die Songs legte und dazu eine unfassbare Bühnenpräsenz wie auch ein gottgegebenes Talent besaß, das Publikum in den Bann zu ziehen und zu unterhalten. Eine Musikikone.
INKA: Was unterscheidet dich von anderen Elvis-Imitatoren?
Strassburg: Ich sehe mich als Interpret. Für viele mag da kein Unterschied bestehen. Dass Stimmfarbe und Optik sowie einige meiner Gesten jenen von Elvis sehr ähneln, ist Zufall, aber vermutlich auch meinem jahrzehntelangen Elvis-Studium geschuldet. Dennoch versuche ich nie eine Kopie zu sein, sondern authentisch zu bleiben. Das funktioniert allerdings nur mit eigener Leidenschaft und Emotion; die Besucher meiner Konzerte erleben auch ganz viel Nils Strassburg. Denn in erster Linie bin ich Musiker, weshalb ich ausschließlich mit meiner Liveband, den Roll Agents, samt Bläsersektion und Chor und wie in Karlsruhe mit großem Streichorchester auftrete.
INKA: Das Tribute-Geschäft läuft, es gibt kaum einen namhaften Künstler, der nicht nachgeahmt wird. Was hat das Publikum von der Kopie?
Strassburg: Bei verstorbenen Künstlern sind Tribute-Shows absolut sinnvoll, sofern sie sich auf einem qualitativ hohen Level abspielen, der dem Original gerecht wird. Denn sie halten die Musik lebendig und geben auch jüngere Generationen die Chance, sich live dafür zu begeistern. Aus diesem Grund haben der New Yorker Autor James Lyons und ich vor zwei Jahren das Musical „Elvis, Comeback!“ entwickelt. Mit diesem Format kann man neben der Musik auch noch die Künstlervita beleuchten.
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